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Sammlung im Erdöl-Museum zu sehen Kofferradio und Ghettoblaster:
Twister Bernd Wegkamp hat mehr als 100 alte Elektrogeräte Von Jana Schepers | 02.05.2025, 14:10 Uhr

Nicht nur der „Reichsgraf“, eine Radio-Fernseh-Kombination von Graetz aus dem Jahr 1958, ist eine Besonderheit. Für Sammler Bernd Wegkamp aus Twist ist auch der Fernsehtisch mit versteckter Minibar eine Rarität. Der 72-Jährige zeigt alte Elektrogeräte im Erdöl-Erdgas-Museum Twist. Foto: Jana Schepers

Welche Radiogeräte, Plattenspieler und Fernseher haben die Twister früher wohl benutzt? Bernd Wegkamp weiß das genau: Er hat sie ihnen nicht nur verkauft, sondern sammelte diejenigen Geräte, die nicht mehr benutzt wurden. 80 Geräte aus seiner Sammlung werden nun zum ersten Mal öffentlich gezeigt.

Sein erstes eigenes Radio kostete Bernd Wegkamp als Lehrling im Jahr 1969 drei bis vier Monatsgehälter. „Das kann man sich heute kaum noch vorstellen“, sagt der Twister. Als Geselle, als seine Ansprüche stiegen, gab er zwei Monatsgehälter für seine erste Musikanlage aus.

Sich selbst bezeichnet der 72-Jährige als „Musikfreak“. Er spielt zwar kein Instrument, „aber ich höre sehr gerne Musik“, erzählt er. Und zwar auch in Zeiten von Streamingdiensten noch auf CD und Schallplatte. Geräte, um letztere abzuspielen, hat Wegkamp genug: Er hat fast 50 Jahre lang alte Elektrogeräte gesammelt, nicht nur alte Schallplattenspieler und Radio, sondern auch Tonbandgeräte, Kassettenrekorder und Fernseher.

Das Saba Tonbandgerät von 1963 hat der frühere Eigentümer offenbar gut behandelt. Laut Bernd Wegkamp ist es noch heute funktionstüchtig. Foto: Jana Schepers

Weit mehr als 100 alte Geräte in eigenem Lagerraum in Twist

Sie nehmen bei ihm zu Hause einen ganzen Lagerraum von sechs mal neun Metern Größe ein: Zum Beispiel ein Saba Tonbandgerät von 1963 für damals 2300 DM, das immer noch funktioniert, Radios aus den 40er-Jahren oder eine Rosita-Musikanlage von 1980, die damals 3000 DM gekostet hat. „Davon habe ich ein paar verkauft“, erzählt Wegkamp. Auch sein erstes eigenes Radio, für das er so viel Geld bezahlt hat, ist darunter.

Die Rosita Kompaktanlage mit Schallplattenspieler und Radio konnten sich damals nur wohlhabende Kunden leisten, erzählt Bernd Wegkamp. Foto: Jana Schepers

Deutlich mehr als 100 alte Geräte hat der Twister über die vergangenen fast 50 Jahre angesammelt. Und das war kein großer Aufwand, sondern eigentlich ein Selbstläufer: Bernd Wegkamp hat in Twist viele Jahre das Unternehmen Elektro Koers und Wegkamp geführt.

Kunden aus Twist und Umgebung brachten ihm ihre alten Radios und Plattenspieler

Wenn er bei Kunden zu Hause etwa ein besonders altes Radio sah, habe er danach gefragt, erzählt der 72-Jährige. Schnell habe sich sein Interesse herumgesprochen und Kunden brachten ihm von sich aus ihre alten Geräte. „Ich hab natürlich alles angenommen“, ob funktionstüchtig oder nicht, sagt Wegkamp.„Da sind einige Geräte dabei, die ich auch verkauft habe.“

Etliche alte Radios, wie hier von Loewe Opta, gehören ebenfalls zu Bernd Wegkamps Sammlung. Foto: Jana Schepers

Einen besonderen Sammlerwert hätten seine Radios und Schallplattenspieler nicht. Aber sie geben einen Einblick in die Twister Wohnzimmer im Zeitraum zwischen 1940 und 1980 – und dieser Einblick bleibt nun nicht mehr nur dem Sammler vorbehalten: Zum ersten Mal zeigt Bernd Wegkamp einen Großteil seiner Sammlung auch öffentlich.

„Retro-Ausstellung“ mit Teil seiner Sammlung im Erdöl-Erdgas-Museum

Ende März wurde die „Retro-Ausstellung“ mit 80 Unterhaltungsgeräten im Erdöl-Erdgas-Museums in der Flensbergstraße in Twist eröffnet und wird zu den regulären Öffnungszeiten noch bis Ende des Jahres im Obergeschoss zu sehen sein. Museumsleiter Rudi Gaidosch hat von Besuchern schon Sätze wie „Ach guck, das haben wir auch gehabt“ gehört. Aber auch bei ihm kommt bei einigen Geräten Nostalgie auf: Ein Exemplar seines ersten Kofferradios von Akkord steht auf einem der Tische.

Ein solches Kofferradio von Akkord hat Rudi Gaidosch in jungen Jahren geschenkt bekommen. Foto: Jana Schepers

Auch ein Blaupunkt-Fernseher aus den 60er-Jahren weckt Erinnerungen: Er sei immer derjenige gewesen, der aufs Dach steigen und die Antenne ausrichten musste, erzählt Gaidosch. Damals versammelte sich die ganze Familie um den Fernseher. „Bei bestimmten Sendungen war die Bude voll“, sagt der 77-Jährige.

Museumsleiter Rudi Gaidosch und Sammler Bernd Wegkamp in der „Retro-Ausstellung“ im Obergeschoss des Erdöl-Erdgas-Museums. Foto: Jana Schepers

Manche von Bernd Wegkamps Geräten funktionieren noch heute, darunter auch ein Sharp-Ghettoblaster von 1978, der damals um die 800 DM gekostet habe. „Ab und zu schalte ich meine Geräte noch mal ein“, erklärt der 72-Jährige.

Selbst ist der Twister nicht auf der Suche nach weiteren Sammlerstücken, weder auf Flohmärkten noch in Secondhand-Läden. „Ich habe ja auch keinen Platz mehr.“ Bis heute bringe ihm ab und zu noch jemand ein Gerät vorbei, aber nur noch selten, erzählt er. „Ich glaube, ich hab den Markt in Twist jetzt abgeschöpft.“

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Neue Gasnetzkarte Europa im Erdöl-Erdgas-Museum

Dank der Aktivitäten des Vorsitzenden unseres Fördervereins, Herbert Sander, konnte die bisherige Karte der Gasfernleitungen Europa und Asien aus dem Jahre 2005 durch eine neue aktuelle Tafel im Format 1,62 x 1,40 Meter ersetzt werden. Ein ganz besonderer Dank gilt dem BVEG (Bundesverband Erdöl, Gas und Geoenergie) in Hannover für die Stiftung und Übernahme der Kosten.

Herbert Sander hat sich beim BVEG dafür auch umgehend mit den Worten „die gestiftete Karte hängt nun am vorbestimmten Ort im Museum und wir sind ganz begeistert“ bedankt. Seinem Dank schlossen sich auch Museumsleiter Rudi Gaidosch und Heiner Reinert an, der Vorsitzende des Museumsträgers Heimatverein Twist. Angebracht und der Ausstellung angepasst wurde die Karte vom „Allroundtechniker“ Hans Neuß, Schriftführer und Kassenwart des Fördervereins.

Schon mit der alten Karte konnten Besucher die geopolitische Bedeutung von Gasleitungen in Europa erkennen. Und in der neuen Karte sind nun auch die Ostseeleitungen Northstream I und II eingearbeitet, die sich insbesondere wegen der noch nicht ganz abgeschlossenen Verlegung von Northstream II in der politischen Diskussion befindet.

Eine weitere Neuerung ist die auf LED umgestellte Beleuchtung im Alt-Gebäude. Nachdem der Neubau „Tank des Wissens“ mit kostensparender LED-Beleuchtung ausgestattet wurde hatte der Förderverein sich zur Beteiligung an den Kosten für die Umstellung bereit erklärt. Zusammen mit einer Fördermaßnahme des Bundes für kleinere Kultureinrichtungen und Heimatmuseen konnte dann auch endlich eine Umsetzung erfolgen.  Durch Einsparungen und Nutzung vorhandener Technik war dies letztlich mit einem hohen vierstelligen Betrag möglich.

Der Förderverein ist stolz darauf, dass durch seine finanzielle Unterstützung zwei Maßnahmen nach langer Planung und administrativen Aufwand umgesetzt wurden, die für den zukünftigen Museumsbetrieb bedeutsam sind.

Trotz der Vorbereitungen einer Ausstellung – in der die Bedeutung der Ölindustrie für die Entwicklung der Gemeinde Twist dargestellt werden soll ist eine Öffnung für Besucher erfolgt.

Zeitungsartikel Retro-Computer: Brüder aus Twist stellen ihre alten Rechner aus
https://www.noz.de/lokales/twist/artikel/retro-computer-brueder-aus-twist-stellen-ihre-alten-rechner-aus-43402411
 
 
Zeitungsartikel zu Feuerwehr reinigt Rettungskapsel des Museums:

https://www.noz.de/lokales/twist/artikel/2388255/twister-feuerwehr-reinigt-rettungskapsel-von-bohrinsel

 
Zeitungsartikel zu unserer Ausstellung „Als der Schwarze Weg weiß war“:

https://www.gn-online.de/emsland/neue-ausstellung-zur-bedeutung-der-erdoelfoerderung-in-twist-409527.html

Wissen wo das Erdöl herkommt – Schülerinnen und Schüler besuchen Erdöl-Erdgas-Museum                                        
Twist, den 22.03.2022

Neun Schüler der Oberstufenklasse der Jakob-Muth-Schule des St.-Vitus-Werks aus Meppen besuchten jetzt mit ihren Lehrerinnen Laura Bruns und Birgit Albrecht das Twister Museum, um hier die Kenntnisse über die Zusammenhänge der Erdölförderung zu vertiefen.

Nachdem im Unterricht das Thema „fossile Energien“ bearbeitet wurde hatte der im Erdöl-Erdgas-Museum kurzfristig vereinbarte Termin durch die Kriegsereignisse in der Ukraine und der davon nicht zu trennenden Energiediskussion eine besondere Aktualität erhalten. Nach der Begrüßung durch Museumsleiter Rudi Gaidosch führte der ehrenamtliche Mitarbeiter Hans Neuß die Gruppe durch die Ausstellung.

Schwerpunkte waren dabei die Entstehung von Erdöl und Erdgas, Techniken zum Auffinden und schließlich Bohrverfahren und technische Ausstattung. Leider war die Zeit sehr knapp bemessen, aber zum Schluss des Rundganges konnten sich die 12- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler am maßstabgetreuen Modell eines Bohrturmes über die Abläufe bei Bohrung, Förderung und Transport ein Bild machen. Interessant war sicher auch zu erfahren, für welche alltäglichen Produkte bei der Herstellung Erdöl benötigt wird.

Und zum Abschluss des Besuches konnte bei sonnigem Wetter die im Außengelände stationierte Rettungskapsel einer ehemaligen Bohrplattform in der Nordsee bestiegen werden, was für die Schülerinnen und Schüler sehr eindrucksvoll war.

Die den Unterricht ergänzenden Exkursionen werden in den nächsten Tagen mit dem Besuch in einem Gaskraftwerk fortgesetzt. Museumsleiter Rudi Gaidosch sieht damit auch eine Möglichkeit für eine bessere Information in Schule und Gesellschaft, denn „wir müssen uns trotz zahlreicher Ansätze zur Nutzung regenerativer Energien allgemein mehr mit Fragen zu Ressourcen und zur Verwendung fossiler Rohstoffe stellen!“

Kontakt

Erdöl und Erdgas Museum Twist
Flensbergstr. 13
49767 Twist

Tel.: +49 (0) 5936/933 082
Mail: museum@twist-emsland.de

Eintrittspreise

Erwachsene: 5,00 Euro

Schüler, Studenten: 1,00 Euro

Keine Kartenzahlung möglich/geen pinnen

Führung für Gruppen bis max. 15 Pers. zusätzlich 15,00 Euro

Für Ihren Rundgang steht auch ein Audio-Guide in deutscher und niederländischer Sprache kostenlos zur Verfügung

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